Wer alles über die Sachsen wissen möchte, der muss Tom Pauls erleben. Er gehört zum legendären Dresdner Zwinger-Trio und ist Mitgründer des Dresdner Theaterkahns. Außerdem verkörpert er die Figur der Ilse Bähnert, jener lustigen Witwe aus Sachsen, die inzwischen Kultstatus erreicht hat.
1959
in Leipzig geboren. Schon als Kind erhielt er Klavier- und Gitarrenunterricht.
1967
begann er als Siebenjähriger im Rundfunkchor Leipzig zu singen.
1977
Beendigung der Berufsausbildung, danach 18 Monate Armeedienst im Singeclub »Thomas Müntzer« Weißenfels.
1979 bis 1988
Studium an der Theaterhochschule Leipzig. Während der Studienzeit stand er im Studio des Staatsschauspiels Dresden auf der Bühne und wurde dort 1983 in das Ensemble engagiert.
1982
Gemeinsam mit Peter Kube und Jürgen Haase gründet Tom Pauls das Zwinger-Trio Dresden.
Plakate des Zwinger-Trios
Ab 1984
spielt Tom Pauls unter anderem im »Polizeiruf 110«. Es folgen Rollen in der Fernsehserie »Zahn um Zahn«, »Jeder träumt von einem Pferd« und in dem Defa-Film »Zum Teufel mit Harbolla« die Hauptrolle.
1983 bis 1990
wird Tom Pauls am Staatsschauspiel Dresden in verschiedenen Rollen besetzt, so z. B.: den Mozart in Shaffers »Amadeus«, Don Cirillio in »Der Krieg von Goldoni« oder Ariel im »Sturm« von Shakespeare. Er arbeitete mit Regisseuren wie W. Engel, H. Schönemann, B. K. Tragelehn und K. D. Kirst.
1990
startet Tom Pauls seine erfolgreiche Karriere als freischaffender Schauspieler. Er entwickelt gemeinsam mit dem Regisseur Holger Böhme die Figur der Ilse Bähnert, jenes sächsische Original, das sich zum sächsischen Kulturgut entwickelte.
1991
startet seine Zusammenarbeit mit der Staatsoperette Dresden. Dort spielt er unter anderem in in folgenden Produktionen: »La Cage aux folles« als Jacob, »Zustände wie im alten Rom« als Pseudolus, »Die Fledermaus« als Frosch, »Ritter Blaubart« als König Bobeche, »Die schöne Helena« als Paris, »My fair Lady« als Prof. Higgins.
1993
Gemeinsam mit Uwe Steimle startet das Programm »Ostalgie«. Rentnerin Ilse Bähnert und der Arbeitslose Günther Zieschong duellieren sich mit sächsischem Wortwitz, großem Humor, kabarettistischer Klasse und philosophischer Tiefe.
1994
Tom Pauls initiiert gemeinsam mit Holger Böhme die Gründung des Theaterkahns in Dresden unweit der Semperoper: Dort spielte Pauls »Sächsische Variationen«, »Zwiefach sind die Phantasien« (Busch Programm), »Ausgebremst«, »Ein Sommernachtstraum«, »Krieg im III. Stock«, »Jahrmarktsfest zu Plundersweilern«, »Lothar und der Kormoran« u. a.
1995
Gemeinsam mit Gunter Böhnke und Bernd-Lutz Lange gestaltet Tom Pauls Programme wie »Das Kaffeegespenst«, mit dem Rainer-Vothel-Trio »Das könnte noch viel schlimmer kommen«. Mit Katrin Weber und Detlef Rothe entsteht das Stück »Schwarze Augen – Eine Nacht im Russenpuff«. Ebenfalls seit 1995 moderierte er 20 Jahre lang die Samstagnachmittag Spiel- und Sport-Show »Fair play« im MDR Radio Sachsen.
1996
beginnt Tom Pauls mit Rollen und Stücken in der neu eröffneten Komödie Dresden. In folgenden Stücken spielt er die Hauptrolle: »Komödie im Dunkeln«, »Charlys Tante«, »Freunde – Feinde«, »Olsenbande«, »Tod eines Handlungsreisenden«, »Manche mögens heiß«, »Dinner for one & Ilse Bähnerts 79. Geburtstag«. Ebenfalls 1996 initiiert der Schauspieler gemeinsam mit Weggefährten das »Kleine Burgtheater« auf der Burg Stolpen.
1998
startet Pauls die regelmäßige Zusammenarbeit mit Orchestern, z. B. mit der Elbland Philharmonie Sachsen. Es entstehen musikalische Programme wie »Peter und der Wolf«, »Pauls Philharmonische Verwandlungen« und »Ilse Bähnerts Wunschkonzert«, »Ilse Bähnert jagt Dr. Nu«, »Ein Sommernachtstraum«, »Christmas Caroll«, »Die lustige Witwe geht in die Operette« und viele andere mehr. Mit der Dresdner Philharmonie gestaltete er Neujahrskonzerte, arbeitet mit der Lausitzer und der Robert-Schumann-Philharmonie. Regelmäßig tritt er mit Weihnachtskonzerten im Leipziger Gewandhaus auf.
2003
Ilse Bähnert erobert die Welt und reist erstmals für den MDR in die Schweiz, später nach Österreich, New York und Andalusien.
Ilse Bähnert erobert die Welt
Ilse Bähnert mit »Mariandl« Waltraud Haas Ilse Bähnert im »Café Sacher« Wien Ilse Bähnert in New York Ilse Bähnert in Málaga
Seit 2006
schrieb er gemeinsam mit Autor Peter Ufer die Bücher »Das wahre Leben der Ilse Bähnert«, »Deutschland, Deine Sachsen« und die Biografie der sächsischen Dichterin Lene Voigt. Mit Mario Süßenguth veröffentlichte er die Krimis »Ilse Bähnert jagt Dr. Nu« und »Der Frosch ohne Maske«, die Liebeserklärung an seine sächsische Heimat »Nischd wie hin« und seine Autobiografie »Das wird mir nicht noch mal passieren«.
2007
Tom Pauls gründet die Ilse-Bähnert-Stiftung zum Erhalt und der Pflege der sächsischen Kultur und Sprache.
2008
Erstmals vergibt der Schauspieler gemeinsam mit Uwe Steimle, Olaf Böhme, Peter Ufer und MDR-Moderator Andreas Berger das Sächsisches Wort des Jahres.
2009
Gemeinsam mit Autor Mario Süßengut schreibt Tom Pauls das Buch »Ilse Bähnert jagt Dr. Nu«. Zwei CDs entstehen dazu.
Start der Sanierung des Peter-Ulrich-Hauses, der Bau des Tom Pauls Theaters beginnt. Tom Pauls lässt das älteste Baumeisterhaus Deutschlands komplett erneuern.
2010
Das Buch »Eiserne Ration für fichilante Sachsen« erscheint – Geschichte und Gedichte, gesammelt und herausgegeben von Tom Pauls.
2011
Im Tom Pauls Theater finden die ersten Lesungen auf der Baustelle statt.
Am 11. 11. 2011 eröffnete das Tom Pauls Theater mit der Premiere des Programms »Deutschland, Deine Sachsen«.
2012
Es erscheinen zwei weitere Tom-Pauls-Bücher – »Deutschland, deine Sachsen« (mit Peter Ufer) sowie »Ilse Bähnerts süßes Sachsen« (mit Mario Süßenguth).
2013
Im Jahr 2013 eröffnet die Ausstellung »Deutschlands ältestes Baumeisterhaus« über das Peter-Ulrich-Haus in Pirna und dessen denkmalgerechte Sanierung und Umbau zum Domizil des Tom Pauls Theaters. Für die Sanierung wird Tom Pauls mit dem Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege ausgezeichnet. Ein weiteres Buch und zwei CDs erscheinen: »Nischd wie hin« sowie »Ilses kleines Dynamo-Lexikon« und »Die Weihnachtsgans Auguste«.
Im Sommer Elbe-Hochwasser in Pirna – damit verbunden ist eine mehrmonatige Schließung und insgesamt fast ein Jahr andauernde Sanierungsarbeiten im Peter-Ulrich-Haus.
2014
Im Herbst 2014 erscheint das Buch »Deutschlands ältestes Baumeisterhaus« im Eigenverlag.
2015
Tom Pauls stellt sein Buch »Das wird mir nicht noch mal passieren« vor – der erste Teil seiner Biografie.
2016
Im Jubiläumsjahr 2016 veranstaltet das Tom Pauls Theater seine große Fünf-Jahres-Jubiläumsgala.
2017
Das Buch »Meine Lene« und die zugehörige Kabinettausstellung feiern das Leben und Wirken der sächsischen Mundartdichtern Lene Voigt.
2019
Tom Pauls feiert den 60. Geburtstag und erfüllt sich den Traum eines Zwanziger-Jahre Programms – »Tom Pauls und die Wilden Zwanziger«.
2020
Am 13. März muss das Tom Pauls Theaters auf Grund der Corona-Pandemie schließen. Im Juni folgt Wiedereröffnung unter Corona-Bedingungen. Ab November bis muss bis auf unbestimmte Zeit das Theater erneut schließen.
2021
Am 11. November feiern wir zehn Jahre Tom Pauls Theater – hoffentlich wieder unter guten Bedingungen!